Wer schon einmal Schnee aus der Einfahrt oder vom Gehsteig schaufeln musste, wird bestätigen, dass das himmlische Weiß zwar aussieht wie bauschig-leichte Watte, aber deutlich schwerer ist als diese. Das Schneegewicht wirkt auf dem Dach als massive Last. Um sie tragen zu können, brauchen Häuser – und eben auch Tiny Houses – eine sehr gute Statik.
Deutschland ist generell in drei Schnellastzonen eingeteilt – je höher desto wichtiger wird die Frage nach der statischen Sicherheit des Daches.
Die maßgeblichen Schneelasten sind für Deutschland in der Norm DIN EN 1991-1-3 „Eurocode 1: Einwirkung auf Tragwerke – Teil 1-3: Allgemeine Einwirkungen – Schneelasten“ und dem zugehörigen nationalen Anhang geregelt, wo unter anderem die Schneelastzonen definiert sind. So lassen sich Gebäude in jeder deutschen Region einer ganz konkreten Schneelastzone zuordnen.
Schneelastzone | Schneelast in Kn/m2 |
Zone 1 | > 0,65 (kN/m²) |
Zone 1a | > 0,81 (kN/m²) |
Zone 2 | > 0,85 (kN/m²) |
Zone 2a | > 1,06 (kN/m²) |
Zone 3 | > 1,10 (kN/m²) |
Allerdings gibt es in Deutschland auch besondere Regionen, in denen mit noch höheren Schneelasten gerechnet werden muss. Dazu zählen u.a. der Oberharz, Hochlagen des Fichtelgebirges, Reit im Winkl oder Obernach/Walchensee.
Im norddeutschen Tiefland wurden in seltenen Fällen Schneelasten bis zum Mehrfachen der Rechenwerte gemessen. Die zuständige Behörde kann in den betroffenen Regionen die Rechenwerte festlegen , die dann zusätzlich nach DIN 1055-100 als außergewöhnliche Einwirkungen anzusetzen sind.
Grundsätzlich ist – wie bei jedem Haus – auch vor Aufstellen eines Tiny House eine auf den jeweiligen Bauplatz angepasste Statik zu erstellen bzw. vor Aufstellung zur Überprüfung der Ergebnisse eine zuständige Stelle zu befragen.
Unsere Rolling Tiny Houses sind mit ihrem statisch hochsoliden Stahlrahmen grundsätzlich für alle deutschen Schneelastzonen berechnet und geeignet. Möchten Sie also Ihr Rolling Tiny House in einer ganz „normalen“ Schneelastregion aufstellen, so müssen Sie nichts weiter beachten. Wir haben entsprechend vorgesorgt. Ihr Architekt wird vielleicht standardmäßig danach fragen und es dann in seinem Bauantrag entsprechend berücksichtigen.
Sofern allerdings in einer besonderen Regionen eine höhere Schneelast eingeplant werden soll, benötigen wir frühzeitig diese Information, um dann unsere Konstruktion statisch auf die gewünschten Verhältnisse anpassen zu können.
Dies gilt ganz besonders für die Hochalpen-Region in Österreich und der Schweiz. Dort können Schnellasten aufkommen, die ein Vielfaches der höchsten deutschen Schneelastzone ausmachen.
Grundsätzlich gilt als dringende Empfehlung für jeden (Mini-)Hausbesitzer, aufkommende Schneelasten frühzeitig zu vermeiden bzw. zu beseitigen, zumal besondere Wetterbedingungen zu überdurchschnittlich hohen Schneelasten führen können, die auch deutlich über die ausgewiesenen Lasten der jeweiligen Schneelastzonen hinausgehen können.
Hier können Sie für Region herausfinden, in welcher Schneelastzone Sie wohnen (Betreiber der Website ist die Fa. Dlubal Software GmbH): Ermittlung Ihrer Schneelastzone
Für unsere Kunden ist die statische Berechnung von besonderen Schneelastzonen grundsätzlich kostenlos. Eine zusätzliche Verstärkung der Dachkonstruktion kann im Rahmen der Sonderausstattung gleich bei der Bestellung geordert werden. Bitte fragen Sie für Ihre individuellen Anforderungen ein gesondertes Angebot von uns an.
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